
5 Fragen an Nikolas Löbel
1. Wie erlebst du beruflich den Lockdown?
Der Lockdown ist ein massiver Einschnitt. Durch Covid-19 steht mein Telefon nicht mehr still. Die Menschen haben Fragen über Fragen und brauchen Hilfe. Ich versuche zu helfen, wo es geht! Ich hätte nie gedacht, einmal in einer solchen Situation Verantwortung für unser Land übernehmen zu dürfen und zu müssen. Das ist eine große Herausforderung vor der wir alle stehen.
2. Wie erlebst du privat den Lockdown?
Ich habe das erste Mal in meinem Leben geregelte Arbeitszeiten. Naja, zumindest ein bisschen. Keine Abendtermine. Keine Veranstaltung. Ansonsten rennt man als Politiker von Veranstaltung zu Veranstaltung. Montag bis Freitag und am Wochenende. Das alles fällt weg. Vieles geht vom Schreibtisch aus und per Videokonferenz. Meine Eltern halten sich sehr strikt an das Kontaktverbot. Sie fehlen mir. Genauso fehlen mir Begegnungen mit Menschen und guten Freunden.
3. Maskenpflicht, weniger Soziale Kontakte, keine Veranstaltungen … ganz schön hart. Was stört dich am meisten an der Krise?
Mir fehlt der direkte Kontakt zu den Menschen. Ich mag das. Und mir fehlt, sich unbeschwert einen Kaffee um die Ecke holen zu können. Doch am meisten stört mich, dass wir jetzt in der Politik die Fehler machen, die wir zu Beginn der Krise nicht gemacht haben. Wir zerreden die Maßnahmen, jedes Bundesland macht es anders und wir schaffen keine klaren einheitlichen Vorgaben, die sich auf alle Branchen differenziert anwenden lassen.
4. Nimmst du auch positive Veränderungen durch die Krise wahr und warum?
Ja. Beim Arbeiten ist man durch Videokonferenzen schneller und effizienter. Das ist hoffentlich etwas, das bleibt. Ich nehme auch wahr, die umsichtig und verantwortungsvoll die Menschen seit Wochen agieren, sich und Gesellschaft damit schützen. Unsere Gesellschaft war in den letzten Jahren gespalten. Wir haben zu einem neuen Miteinander gefunden. Ich hoffe, das bleibt.
5. Was machst Du als Erstes, wenn die Anti-Corona-Maßnahmen wieder aufgehoben sind?
Mich in ein Cafe setzen und in Ruhe einen Kaffee trinken, die Sonne und unsere wiedergewonnene Freiheit genießen. Uns geht es nämlich ziemlich gut. Das vergessen wir leider nur zu oft und merken erst in Krisenzeiten wie gut es uns in Deutschland eigentlich geht.